Schwarz-weißer Teju - Tupinambis merianae




Herkunft:            nördliches Argentinien, Paraguay, Uruguay, zentrales und südliches Brasilien

Größe:                   KRL 40-50cm, Gesamtlänge Weichen ca. 100cm, Männchen bis 140cm

Ernährung:            vegetarische Kost, Insekten, Kleinnager, Schnecken, Vogeleier


Terrarienhaltung

Terrariengröße:       mindestens 220x160x150cm (LxBxH) nach Langerwerf/Köhler
                                besser ist eine Außenanlage mit mindestens 12 qm Grundfläche

Temperatur:            tags 28-31°C; nicht über 34°C, da nahe der Letaltemperatur
                               nachts 13-20°C

Winterruhe:             bis zu 6 Monaten, Oktober-März



Eigene Erfahrungen



Wir halten 1.2 Tupinambis merianae. Unsere Tiere sind alle Farmzuchten aus Argentienen aus dem Jahr 2007. Leider gibt es derzeit so gut wie keine deutschen Nachzuchten, was sich aber hoffentlich bald ändern sollte. Mittlerweile gibt es in Deutschland mehrere Halter mit Zuchtgruppen. Ich hoffe, uns und anderen gelingt die Nachzucht.

Angefangen haben wir mit zwei Tieren. Da sich das Weibchen zunehmend verbuddelte und schlecht gefressen hat, habe wir uns relativ schnell entschieden, ein zweites Weibchen zu halten. Mit Eintreffen veränderte sich das Verhalten des Weibchens prompt. Wir hatten also das richtige Gefühl. Sie war unterdrückt.

Unsere jetzt funktionierende Gruppe lebt in einem Terrarium mit den Maßen 340x130x150cm (LxBxH). Im Sommer bei schönem Wetter und ausreichenden Temperaturen kommen sie auf unseren umgebauten Balkon (400cmx150cmx100km). Als Bodengrund benutzen wir grobe Pinienrinde und Rindenmulch vom Baumarkt. Höhlen schaffen wir durch Holzeinbauten. Wichtig ist, dass man die Höhlen vor Einsturz schützt. Des Weiteren haben wir noch diverse Korkröhren und Äste im Terrarium. Ein großes Wasserbecken wird immer empfohlen. Wir haben anfänglich ein beheiztes (25-28°C) Wasserteil im Terrarium gehabt. Unsere Tiere zeigten aber eher Scheu vor dem Becken und nutzten es eigentlich nur zum Koten, was ein Sauberhalten verdammt schwierig machte. Aus Angst vor Infektionen durch diese „Keimschleuder“ haben wir es entfernt. Wir sprühen regelmäßig und haben jetzt nur noch einen großen Wassernapf im Terrarium. Bei Häutungsproblemen baden wir unsere Tejus in unserer Badewanne.

Beleuchtet wird das Terrarium mit 2x150W HCI NDL, 2x39W T5-Röhren HO, 4x80W PAR38-Strahler und einer UltraVitaLux von Osram. Mehr zur Beleuchtung unter Terrarienbeleuchtung.

Wir versuchen unsere Tejus abwechslungsreich zu ernähren. Leider fressen sie viele Sachen, die in Büchern beschrieben sind, nicht. Wir füttern Obst (z.B. Banane, Apfel), aber vor allem Fleisch (Pute, Fisch). Alles wird bestäubt mit „Herpetal complete T“. Dazu gibt es regelmäßig Ratten in entsprechender Größe und Eintagsküken. Auch Hühnereier nehmen unsere Tiere gern. Es ist schon sehr spannend, wie sie die Eier erst herumtragen, dann vorsichtig an einer Stelle öffnen, Eigelb und -weiß auslecken und zum Schluss auch noch die Schale fressen. Manchmal gibt es auch Fruchtzwerge bzw. Joghurt mit wenig Zucker als „Leckerli.“
Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, sollte von Anfang an alles mit entsprechenden Präparaten eingestäubt werden, und es ist zu empfehlen, frühzeitig Ratten zu füttern. Vor allem die Männchen haben im ersten Lebensjahr einen riesigen Calzium- und Vitamin B1-Bedarf, da sie bis zu ihrem ersten Geburtstag fast ihre Endlänge erreichen.

Tejus sind recht ruhige Großechsen. Am Anfang sind sie recht scheu. Man sollte immer wieder im Terrarium „rumfummeln“ und sich mit viel Geduld und Ruhe vor das Terrarium setzen und die Tiere einfach beobachten. Bei uns hat es ca. ein halbes Jahr gedauert, bis wir ins Terrarium konnten, ohne dass die Tejus gleich flüchteten. Jetzt können wir problemlos an unsere drei Großen heran. Allerdings mit einer Einschränkung: Wenn es Futter gibt !!! Dann kennen Tejus keine Verwandten. Sie sind plötzlich gierig und aggressiv. Wenn man nicht aufpasst, kann man sehr schnell mal einen Teju in der Hand hängen haben. Also Vorsicht beim Füttern !?!



Auf ein Problem möchte ich noch hinweisen.
Wir hatten große Probleme, unsere Drei auf unseren Jahreszeitenzyklus umzustellen. Da wir argentinische Farmzuchten haben und dort Winter ist, wenn bei uns der schönste Sommer Einzug hält, wollten unsere Tejus dieses Jahr im Mai schlafen gehen. Man mag drüber streiten, aber wir haben sie nicht schlafen lassen. Wir haben weiter voll beleuchtet, gefüttert und uns immer wieder mit ihnen beschäftigt. So haben wir es geschafft, sie bis Ende September zu ziehen. Dann gingen die Drei schlafen.
Jetzt sind sie in dem Jahreszeitenzyklus der Nordhalbkugel. War manchmal recht anstregend.