Terrariumbau


Wir haben uns alle unsere Terrarien von einem sehr netten Tischler in der Nähe von Dresden bauen lassen. Den gesamten Innenausbau machten wir selbst.
Den Namen zu dem netten Terrarienbauer können wir euch gern per email mitteilen.


Video vom Bau dieses Terrariums

Im Vorfeld eines jeden Terrarienbaus muss man sich über so einiges Gedanken machen. Als erstes sollte schon klar sein, welches Tier im Terrarium wohnen soll. Danach ist die Größe des Terrariums recht klar, wenn man sich an nachlesbare Mindestmaße hält. Dann sind auch die benötigten klimatischen Bedingungen von großer Wichtigkeit. Hat man sich diesen Überlegungen ausreichend gewidmet, kann man an den Bau des neuen zu Hauses seiner bald neuen Lieben gehen.

Dabei muss man sich dann noch eine Frage beantworten: Glas oder Holz. Wir glauben, es gibt für beide gute Gründe. Glas sieht schick aus. Glasterrarien sind von hause aus wasserdicht. Sie sind schwere zu beheizen, da die Isolierung nicht gut ist.
Glas ist teuer. In Glasterrarien ist es recht schwer, die erforderliche Technik sinnvoll einzubauen.

Wir haben uns für Holzterrarien entschieden, weil sie billiger sind, die Wärme besser halten und die Beleuchtung einfach eingebaut werden kann. Außerdem sind Holzterrarien individueller planbar, was wir mehrfach ausgenutzt haben.



Bei Regenwaldterrarien muss man sich dann Gedanken machen, wie man das Holz vor Feuchtigkeit schützt. Das stellt vor allem am Boden eine Herausforderung dar. Wir haben einiges ausprobiert. Von lackieren über Styrodur bis hin zu Teichfolie. Wirklich gut ist, glauben wir, nur unsere beim Bau des Quittenwaranterrariums angewandte Methode des Fliesens der Bodenplatte. Die Seitenwände schützt man durch die Styroporplatten plus Fliesenkleber. Dazu später mehr.




Bei Steppen- oder gar Wüstenterrarien kann man sich das alles sparen. Auch wenn man für das eine oder andere Tier abends mal sprühen soll, sollte das dem Holz nichts anhaben.

Also kommen wir zum Rückwandbau. Wir bekleben dazu alle aus Holz bestehenden Wände mit Styropor. Als "Kleber" benutzen wir das billigste Silikon vom Baumarkt. Dann schneiden wir uns noch kleinere Stücke für die Struktur der Rückwand und kleben auch diese einfach auf. Des Weiteren bauen wir auch aus dem Styropor verschiedene Einbauten wie Treppen, Höhlen und Liegeflächen. Wir schneiden uns die entsprechenden Stücken mit einem Cuttermesser in Form. Andere benutzen dazu eine Heißluftfön oder ätzende Substanzen. Man kann auch mit Bauschaum die Rückwand zusätzlich modellieren. Die lückenlos beklebte Rückwand lassen wir ca. 24 Stunden trocknen.





Danach kommt die erste Schicht Fliesenkleber auf das Styropor. Wir benutzen dazu wieder den billigsten Flex(!!!!!)-Fliesenkleber. Bei dieser Schicht rühren wir den Kleber recht dünn an, damit wir erstmal eine dichte und lückenlose Schicht über die gesamte Rückwand bekommen. Dann kommt wieder eine 24-48 Stunden dauernde Trockenphase.



Ist der Fliesenkleber durchgetrocknet, kommt Schicht Nummer zwei. Diese machen wir verdammt dick, heißt viel Pulver wenig Wasser. Auch diesmal sollte man das alles 48 Stunden trocknen lassen.



Danach muss man entscheiden, ob einem die Struktur reicht und dick genug ist, um den Krallen der neuen Bewohner stand zu halten. Wenn ja, kann man zum nächsten Schritt übergehen. Wenn nein, dann einfach noch eine oder mehrere dicke Schichten "drüberschmieren."

Der dann letzte Anstrich besteht wieder aus recht dünnem Fliesenkleber plus Abtönfarbe aus dem Baumarkt, die man einfach mit einmischt. Wieviel Farbe man reinmischt, hängt davon ab, wie intensiv man den entsprechenden Farbton haben möchte. Wir haben im Schnitt 2,5 Liter pro 10-Liter-Eimer Fliesenklebermasse verarbeitet. Man sollte dabei soviel Fliesenkleber anrühren, wie man für die ganze Rückwand benötigt, da man die selbe Farbe wahrscheinlich nie mehr gemischt bekommt.

Der Fantasie sind eigentlich beim Rückwandbau keine Grenzen gesetzt. Mache benutzen mehrere Farben. Andere versiegeln noch mit Epoxidharz. Wieder andere bestreuen die komplette Wand mit farbigem Sand. Und und und .... Probiert einfach was euch gefällt.

Danach machen wir den Innenausbau. Als erstes bauen wir die Äste ein und verschrauben diese mit der Decke oder den Rückwänden, damit sie auf keinen Fall verrutschen oder gar umfallen können. Spätestens jetzt ist klar wo man Wärmeplätze hinbauen kann.




Also bauen wir die HQI-Strahler und die Fassungen für die PAR38-Strahler an den richtigen Stellen ein.
 


Dann kommt der Bodengrund hinein. Bei Regenwaldterrarien benutzen wir Pinienrinde, bei Steppen- oder Wüstenterrarien Spielkastensand vom Baumarkt. Der Sand wird 10 Minuten bei 180°C Umluft im Backofen sterilisiert.
Dann noch Pflanzen rein. Fertig.




Danach kommt eigentlich eine sehr spannende Phase. Der Testlauf des neuen Terrariums beginnt. Stimmen die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit, können nach ca. einer Woche die Tiere einziehen.